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Gemeinschaft als heilsamer Lebensraum

  ÜBERBLICK

​

  1. Einführung (Gemeinschaft als heilsamer Lebensraum...)
     

  2. Unser Gemeinschaftsmodell
     

  3. Integrative Wohnmodelle als heilsamer Lebensraum
     

  4. Gemeinschaftliches Leben mit grossem Potenzial
     

  5. Von den Anfängen zur Multiplikation von Gemeinschaftsformen

1. Einführung
In unseren überkonfessionellen Gemeinschaften mit in der Mehrzahl gesunden Menschen wollen wir einen heilsamen Lebensraum schaffen: mit mehreren gemeinsamen Essen unter der Woche, einem Gemeinschafts-Abend und der Möglichkeit, mit den anderen Bewohnern im Haus einen Teil der Freizeit zu verbringen, beispielsweise im Garten, mit Sport, Musizieren oder gemeinsamen Unternehmungen. Dazu kommen geistliche Angebote wie Gebetszeiten und Abendmahl (teilweise im Rahmen eines Abendessens). Der Hausgottesdienst, der in einem der Häuser angeboten wird, kann auch von BewohnerInnen der anderen Häuser besucht werden. Wir erleben in unserem Alltag auf unterschiedliche Art und Weise, dass der auferstandene Christus gegenwärtig ist und zeichenhaft wirkt - entsprechend der Verheissung, dort zu sein, wo zwei oder drei in seinem Namen zusammen sind (Matthäus 18,20).

„Was unsere Gesellschaft am meisten braucht,
sind Gemeinschaften - echte Gemeinschaften,
wo Gott zu Hause ist."            
LAWRENCE J. CRABB


2. Unser Gemeinschafts-Modell
Unsere sechs Gemeinschaften bestehen in der Mehrzahl aus Christen, die „ganz normal" in Ausbildung oder Beruf stehen. Sie mieten bei uns entweder ein Zimmer in einer WG oder eine Wohnung, die Teil einer Hausgemeinschaft ist. Die Gemeinschaften bestehen aus:

  • Leiterehepaar

  • Christen, die freiwillig gemeinschaftlich leben, weil sie diese Lebensform mögen

  • Einzelnen Menschen mit psychischen Leiden, die integriert werden (Angebot in drei Gemeinschaften) und Einzelnen, die etwas Unterstützung brauchen (beispielsweise in der Jugend-WG-Fischerhus)


>>> 6 Gemeinschaften -
>>> 2 unterschiedliche Modelle


1) Leitung mit Teilzeit-Anstellung    
Gemeinschaften, die Wohnbetreuung anbieten. Einzelne Personen mit Wohnbetreuung werden integriert, Coaching durch Leiterpaar.
Anerkennung durch Behörden / Behindertenhilfe des Kantons Basel-Stadt.

>>> Ensemble im Moosrain, Sunnehus, Schärme, Fischerhus 

Bei diesem Modell werden folgende Unterstützungen angeboten:
Intern:
- Integration in tragfähige Gemeinschaft
- Coaching durch Leitung, die Supervision und Intervision in Anspruch nimmt
Extern:
- Psychiater/Therapeut
- (Geschützter) Arbeitsplatz
- Seelsorge bei Bedarf
- Gemeindekontakt

2) Leitung ehrenamtlich diakonisch tätig
Jugend-WG Fischerhus: Ein oder zwei junge Menschen werden integriert, die niederschwellige Begleitung brauchen.
Dieses Modell auch u.a. auch wegen der finanziellen Freiheiten einfacher zu multiplizieren.
>>> Fischerhus, Läbeshus, Vis-à-vis

3. Integrative Wohnmodelle als heilsamer Lebensraum
Die drei Gemeinschaften, die Wohnbetreuung anbieten
>>> Ensemble im Moosrain, Sunnehus, Schärme

In den Diakonischen Gemeinschaften Ensemble im Moosrain, Sunnehus und Schärme leben Menschen mit psychischen Leiden nicht wie in einem klassischen Heim unter Ihresgleichen, sondern integriert in eine stabile Gemeinschaft, die geprägt ist von Christen, die freiwillig gemeinschaftlich leben. In seinem 1989 erschienenen Buch ‚Diakonie im Horizont des Reiches Gottes‘ würdigte der Tübinger Theologe Jürgen Moltmann die Chance des gemeinschaftlichen Lebens:

„Erst der Aufbau von Lebensgemeinschaften zwischen Behinderten und Nichtbehinderten, Gesunden und Kranken, Jungen und Alten, Männern und Frauen kann die soziale Isolation der gegenwärtigen Segregationsgesellschaft überwinden." (Segregation = Absonderung)

Die MitbewohnerInnen mit Wohnbetreuung schätzen es, mit mehrheitlich gesunden Menschen zusammenzuleben. Im Alltag zeigt sich kaum ein Unterschied innerhalb der Gemeinschaft. Im Sinne von Epheser 4,16 unterstützt jedes Glied das Andere ‚nach dem Mass der Kraft‘. Die künstlichen Grenzen zwischen ‚kranken' und ‚gesunden' Menschen verlieren an Bedeutung. Denn die ‚Begleiteten‘ werden als vollwertige Glieder der Gemeinschaft betrachtet und gewinnen neues Selbstvertrauen, weil sie integriert sind und sich mit Ihren Begabungen in die Gemeinschaft einbringen können.

Die Mitbewohnerin mit Wohnbetreuung beispielsweise erhält Lob, weil sie gut kocht und einem Studenten das Kochen beibringt, oder wenn sie sich musikalisch einbringt. Ein begleiteter Mitbewohner erheitert die Tischrunden mit seinem Humor und hat schon einige Gedichte veröffentlichen können. Durch solche Erfahrungen verliert die Diagnose an Bedeutung. Die soziale Integration im Wohn- und Freizeitbereich fördert die psychische Stabilität, ist präventiv, reduziert die Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken und wirkt sich auch stärkend auf die berufliche Integration aus.
Weitere Infos: Siehe Bereiche „Ensemble" , „Sunnehus" , „Schärme"

4. Gemeinschaftliches Leben mit grossem Potenzial:
Die drei Häuser, die von einem ehrenamtlich tätigen Ehepaar geleitet werden
(Fischerhus, Läbeshus, Vis-à-vis)

Mit den Häusern Fischerhus, Läbeshus und Vis-à-vis ermöglicht die Offene Tür (jungen) Christen eine attraktive Form gemeinschaftlichen Lebens mit diakonischen Auswirkungen.
Inspiriert von den Berichten über das dynamische Leben der Urgemeinde und weiteren biblischen Texten machen sich auch in Riehen Menschen auf die Suche nach neuen Gemeinschaftsformen. Wo Christen zusammenleben, gemeinsam essen, beten und feiern und sich dabei gemeinsam auf Gott ausrichten, entsteht ein grosses diakonisches Potenzial: zum einen nach innen im Sinne der gegenseitigen Unterstützung und im Mittragen einer „schwächeren" Person. Und zum anderen nach aussen, wenn die Gemeinschaft offen ist, wenn Gäste kommen und gehen, und wenn sich einige in der Gemeinschaft zusammentun und ein Projekt entwickeln. Hier die Stimmen von Leitungspersonen:


5. Von den Anfängen zur Multiplikation von Gemeinschaftsformen
Nach Erfahrungen mit einzelnen MitbewohnerInnen in einem offenen Haus haben Thomas und Irene Widmer (Pfarrer/Gemeindediakonin) im Jahr 1995 in Basel mit einer vom Verein Offene Tür unterstützten Wohngemeinschaft mit Freiwilligendiakonie begonnen. Im Jahr 2000 gründete die Offene Tür mit Widmers in Riehen die erste Hausgemeinschaft mit einer Teilzeitanstellung für die spezifische Betreuung von Einzelnen im Rahmen einer stabilen Gemeinschaft. Thomas Widmer arbeitet seit 2001 parallel dazu teilzeitlich als Spitalpfarrer in der Psychiatrischen Klinik Sonnenhalde Riehen. (www.sonnenhalde.ch)

Wir erlebten, dass gemeinschaftliches Leben eine enorme Kraft hat und viele Chancen in sich birgt, und dass manche Menschen mit psychischen Leiden lieber in einem ‚normalen‘ Umfeld als in einer klassischen Institution leben. Deshalb begannen wir die beiden Modelle zu multiplizieren. So entstanden in den letzten zehn Jahren weitere Gemeinschaften mit ehrenamtlich oder in Teilzeit beschäftigten Leiterpaaren. Möglich wurde diese Entwicklung unter anderem durch den Umbau eines ehemaligen Pflegeheims der Kommunität Diakonissenhaus Riehen in ein Gemeinschaftshaus durch den mit der Offenen Tür personell und partnerschaftlich verbundenen neu gegründeten Verein Lebensgemeinschaft Moosrain. (www.moosrain.net)

Gott als Schöpfer von Gemeinschaft hat uns reich beschenkt. Mit der von der Offenen Tür im Jahr 2007 gegründeten ‚Fachstelle Gemeinschaftliches Leben‘ fördern Widmers die Multiplikation durch Beratungen, Seminare und Publikationen. Zur Entwicklung von Gemeinschaftsformen unter Singles arbeiteten sie an Tagungen und Seminaren mit der Berliner Pfarrerin Astrid Eichler zusammen (www.emwag.de) . Daraus entstand im Jahr 2010 ein gemeinsames Buch bei SCM R. Brockhaus in der "Edition Aufatmen": Es gibt was Anderes! Gemeinschaftliches Leben für Singles und Familien (Weitere Infos zum Buch beim Bereich: Fachstelle Gemeinschaftliches Leben).

 

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